Das Jugendzentrum Neunkirchen ist eines der ältesten selbstverwalteten Juze im Saarland und hat eine dementsprechend bewegte Geschichte hinter sich. Ebenso wie Neunkirchen selbst. Die Verwandlung vom Hüttenstandort zur ersten Shopping Mall im Saarland war kein Beispiel gut gelungener Industriekonversion. Alles änderte sich in Neunkirchen, das Stadtbild wie auch die Zusammensetzung der Bevölkerung. Im folgenden erzählt Birgit Latz aus den 70ern im Juz Neunkirchen. Der Text von Stephan, der als Zivi für die Juze im Landkreis Neunkirchen eingesetzt war, wirft ein Schlaglicht auf die Situation des Jugendzentrum Mitte der achtziger Jahre. Er ist in den Nachrichten Nr. 61 zu finden und zeigt eindrücklich auf, wie Politik Politikverdrossenheit erzeugen kann. Von 1987 bis 2004 gab es kein selbstverwaltetes Jugendzentrum mehr in Neunkirchen. Dann kam es zur Wiederauferstehung in der Karl-Schneider Straße 18.
„Das Turnen im Haus ist verboten. Wer turnt, fliegt raus.“ Birgit Latz beschreibt ihre Eindrücke aus der Zeit der siebziger Jahre im Juz NK. Zu einer ihrer lustigsten Erinnerungen gehört diese: Ich sehe noch das Gesicht eines Freundes vor mir, der diesen Spruch fassungslos betrachtet und sich fragt, warum zur Hölle sowas Gesundes wie Turnen dort verboten ist. Er kannte den Ausdruck „turnen“ für „kiffen“ nicht…