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Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung e.V.

Juz war mehr

Das Juz Neunkirchen feierte am 16. November seinen zwanzigsten Geburtstag. Eric Schley war bei der Party dabei und wurde zu folgendem Text inspiriert:

Juz war mehr.
Mehr als nur ein Ort, um seine Freunde zu treffen,
mehr als nur ein Ort, um Konzerte zu besuchen und Punk zu sein,
mehr als nur ein Ort, um Kicker, Billiard oder Dart zu spielen,
mehr als nur ein Ort für Alkoholexzesse und Lachanfälle.
Juz war ein Ort, der all das kombinierte und noch viel mehr.
Juz war die erste Liebe, der erste Kuss, die erste Trennung.
Juz war die bittersten Tränen weinen und die schönsten Tränen lachen.

Juz war, sich gegen Tristesse und Langeweile zu wehren, sich prügeln und vertragen. Juz war, zeigen, dass Neunkirchen etwas kann. Juz war entgegen der Norm. Juz war der bunteste und schönste Ort für Jugendliche in einer sonst so grauen Stadt. Juz war Amok Party. Juz war Ponyfarm, Roccoast, Pascow und Reminder (natürlich noch viele mehr).
Juz war Kicker-Turnier. Juz war Boxparty und Tekken-2-Turnier. Juz war Stralsund. Juz war Prag. Juz war Freundschaft. 

Juz war für mich und viele andere ein zweites Zuhause.

Juz war der Ort einer wundervollen Jugend. Die Zuflucht vor dem Alltag, Zuflucht vor dem Stress in der Schule oder zu Hause.
Juz war, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, zu organisieren, zu bauen, zu zerstören. Juz war der Anfang einer endlos scheinenden Jugend.
Und doch hat diese Jugend ihr Ende gefunden. Dennoch möchte ich keine Sekunde davon missen.
Das Juz hat mich und viele andere zu dem gemacht, was wir heute sind. Immer dazu angeregt, Dinge kritisch zu hinterfragen und sich selbst eine Meinung zu bilden, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sich nicht einfach mit allem zufriedenzugeben und auch zu rebellieren.
Juz war, ist und bleibt Liebe.

Danke an 20 Jahre Juz Neunkirchen und diese Reunion. Danke an alle, die den teils weiten Weg auf sich genommen haben, um diesen Abend zu dem gemacht zu haben, was er war: ein Fest voller Emotionen, mit Freunden, mit denen man den Weg vom Jugendlichen zum Erwachsenen dank diesem besonderen Ort gemeinsam gegangen ist.

In Erinnerung an die, die wir auf diesem Weg verloren haben: Björn, Fabian, Raber, Kai.
Ihr fehlt!

Und um mit den Worten von Kurhaus zu enden:

“For you it’s just a bunch of songs but
For us they’re far more, some kind of diary
Of our emotions, our broken hearts
Our raised fists, our scars, our lives and our loves
My love, my friendship and honesty
Not one second wasted, no expenses in vain
Our lives so far were a dream, if we remember
All the stages drenched in sweat, all the pits we set on fire

All the blood that has been shed
The new friends we met and all the inspiration
The energy we felt and the love received
It’s not about being cool
But death and resurrection
If this was the last song that we would ever write
It would be alright, because we reached far more
Than we dreamt of when we started
teenage kids grew a family
From this point of view we could lay down and die

(now that the sun is setting, into the light we’re heading)
Now wall of death the world – together
Still armed and angry
And as long as we are breathing we will try to change the world
To stay true to ourselves
Life is art
And we refuse to be dead”