Das Projekt culture-united
2009 startete das Projekt culture-united beim Verband. Damit hielt die Hip-Hop Kultur einzug und wurde in den nächsten Jahren auch heftig gefördert und gefeiert.
In einem Artikel für die Fachzeitschrift Offene Jugendarbeit wird das Projekt vorgestellt.
culture united: Vereint für Respekt und Toleranz
Ab Februar 2009 lief das Projekt culture united in den selbstverwalteten Jugendzentren und Jugendtreffs des Saarlandes und versucht, mit Methoden der Jugendkulturarbeit die interkulturelle Öffnung der Treffs zu unterstützen. … Über drei Projektjahre wird so die HipHop-Kultur mit ihren Wurzeln Respekt, Toleranz und Gewaltfreiheit durch den Dachverband der Treffs in der saarländischen Juz-Szene unterstützt, finanziell gefördert über das XENOS-Bundesprogramm. Gerade weil HipHop als Hybridkultur (sowohl MigrantInnen als auch deutsche Jugendliche sind in ihr gleichberechtigt verhaftet) subkulturell identitätsstiftend wirkt und z. B. Nationalität/Herkunftsland eher in den Hintergrund rückt, bietet sie eine hervorragende Grundlage für die interkulturelle Öffnung der Juz-Szene.
Erste Projektergebnisse
Einen Schwerpunkt der Projektarbeit bilden von Beginn an die Rap-Workshops. In insgesamt 15 saarländischen Jugendzentren werden Rap-Workshops wöchentlich angeboten, ca. 280 Jugendliche konnten in den drei Projektjahren für eine regelmäßige Teilnahme an den Workshops gewonnen werden. In acht Jugendzentren wurden eigene Rap-Studios eingerichtet. Zu Beginn des Projektes wurden mehrere Jugendliche (mit Migrationshintergrund) selbst zu WorkshopreferentInnen ausgebildet. Sie zeigen in den Workshops anderen TeilnehmerInnen, wie man Rap-Texte schreibt, eigene Beats am Computer produziert und mit einer professionellen Studiosoftware den eigenen Rap-Song abmischt. Kontinuierlich wurde der Teamerpool ausgebaut und Jugendliche aus dem Teilnehmerspektrum in die Rolle der Workshopleitung eingearbeitet.
Dadurch wurde die Ausweitung der Projektangebote an 15 Standorten ermöglicht, unterstützt auch durch die Einbindung von immer neuen talentierten Szenemitgliedern als TeamerInnen für die Workshops. Das gegenseitige Vertrauen und die Verbindlichkeit des Miteinanders in den Workshops wurde durch diese Form des „Peer-Learning“ gewährleistet. Auch die Präsenz authentischer und kompetenter Szene-VertreterInnen im Projektteam trug wesentlich zum Erfolg des Projektes bei. Projektmitarbeiter Torsten Link: „Das Auftreten der jungen Workshopleiter ist für die gleichaltrigen Jugendlichen viel glaubwürdiger als alle Pädagogik von Erwachsenen. Die regelmäßige Teamarbeit, die eigene Sprache finden für das, was man sagen will, die Aufnahmen, die immer wieder wiederholt werden müssen, und die Konzentration beim Abmischen am Computer. All das erfordert eine Menge Engagement und Arbeit. Aber wenn die Workshopteilnehmer am Ende ihren eigenen Song auf einer CD wiederfinden oder man seinen ersten kleinen Auftritt im Jugendzentrum hinter sich gebracht hat, vermittelt das so viel Stolz und Anerkennung, dass sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt hat.“ So können Bildungsprozesse auch gestaltet sein und es zeigt das Potential des Projektes: Wenn man Jugendliche begeistern kann und sie bei ihren Stärken packt, entwickeln sie ein bisweilen unbekanntes Engagement, das weit über den Workshop ausstrahlt. Dies bestätigte auch ein Lehrer einer Schule in Blieskastel. Im Rahmen eines Klassenprojektes wurde im Jugendzentrum ein Rap-Workshop veranstaltet und ein Song produziert. „Das war wohl für alle ein Highlight der besonderen Art. Das Stück ist von ihnen schon upgeloaded bei youtube und überhaupt: Die ‚geschundenen H-Schüler‘ trugen ihren Kopf alle ein wenig aufrechter. ☺ Also: Egal, wie sie sich angestellt und verhalten haben sollten, ihr habt ihnen eine ganz tolle Erfahrung, ein einmaliges Erlebnis geschenkt“, beschrieb der Lehrer seine Eindrücke in einer Mail an die Referenten.
Ein Aspekt auf den im Rahmen der Workshops besonders geachtet wird ist die sprachliche Ausdrucksfähigkeit jenseits der vom HipHop Mainstream nahegelegten Wortwahl. HipHop genießt als ästhetisches Ausdrucksmittel gerade bei marginalisierten Jugendlichen ein hohes Ansehen und kann zur kritisch-aufklärerischen Positionierung genutzt werden. Selbst in den saarländischen Kleinstädten wie Saarlouis, Lebach oder Wadern, die auf den ersten Blick jegliche urbane Kriterien vermissen lassen, wird HipHop „gelebt“ und zwar aus einer ähnlichen Motivation heraus, wie dies schon bei den afro-amerikanischen Jugendlichen vor 35 Jahren in New York und den Jugendlichen der dritten Generation von Migranten in Deutschland vor 25 Jahren der Fall war. Auch die Jugendlichen dort kämpfen um Anerkennung, um einen Platz in der Mitte der Gesellschaft statt eines Daseins
als Randexistenz. Als ein Beispiel kann hier ein Lied dienen, in dem eine drohende Abschiebung thematisiert wird. Der Interpret, selbst von Abschiebung bedroht, war ständiger Teilnehmer von Workshops im örtlichen Juz und hat mit seinen Liedern eine hohe Akzeptanz bei allen Rezipienten (sowohl innerhalb seiner eigenen Peer, als auch von Seiten der Jugendzentrumsbetreiber) erreicht.
Einige Auszüge aus dem Text des Liedes „Abschiebung“:
Ihr wollt mich abschieben und wollt, dass ich jetzt geh.
Was ist abschieben?, ich kann das nicht verstehen.
Wir leben hier und die Akten sind noch leer.
Was hab ich falsch gemacht? wer hasst mich? wer sagt mir wer?
Um das Saarland gibt es eine unsichtbare Mauer für mich
und wenn ich gehen muss, dann trauere ich.
Ich bin M. und sechszehn, muss zurückgehn
und ich wollt hier echt leben
Für den Jugendlichen als „Geduldeten“ ist Rap und der Ort der Möglichkeit seiner Kritik, das Jugendzentrum, von höchster Relevanz. Er bekommt dadurch Anerkennung, auch von der Mehrheitsgesellschaft. Für seine Leidenschaft, das rappen und die kritische Meinungsäußerung, gibt es fortan einen Ort, der vorher nicht zu seinem unmittelbarem Lebensumfeld gehörte. Eine besondere Erfahrung war für ihn auch, das Lied bei einer Veranstaltung vor der für seine Abschiebung zuständigen saarländischen Innenministerin vorführen zu dürfen.
Natürlich ergaben sich im Projektverlauf auch Entwicklungen, die kritisch zu bewerten sind und eine Anpassung der Projektmaßnahmen erforderten. In einem Fall kam es zu einer massiven Überforderungssituation der ehrenamtlich aktiven Vorstandsmitglieder eines selbstverwalteten Jugendzentrums aufgrund der Stärke der neuen Gruppe von Migrantenjugendlichen, die das Jugendzentrum besuchte. Das Vorstandsteam wusste sich nicht anders zu helfen, als durch die phasenweise Schließung der Einrichtung auf die Konfliktsituation zu reagieren. Um nicht vorschnell in kulturalistische Deutungsmuster des Konfliktes zu verfallen, wurde eine intensive Analyse der Konfliktursachen erarbeitet. Die Auswertung etlicher Interviews mit den Jugendlichen lieferte erst die Grundlage für die pädagogische Intervention der ProjektmitarbeiterInnen. Die Konkurrenz um Räume und Ressourcen, unterschiedlicher Umgang mit Regeln und Autorität, interpersonelle Differenzen und kulturell bedingte Deutungsmuster müssen in einem solchen Konflikt angemessen bewertet werden.
Ein weiteres Feld kritischer Betrachtung betrifft die starke patriarchal-männliche Prägung
der HipHop-Kultur. Hier gilt es, in den Workshops immer wieder sexistische und homophobe Alltagsorientierungen zu hinterfragen und der Normalisierung von derartigen Äußerungen im deutschsprachigen Rap kritisch zu begegnen. Auch die Teilnahme von Mädchen an den Workshopangeboten musste anfänglich durch eigene Mädchen-Workshops unterstützt werden. Nach kurzer Einarbeitung arbeiten drei weibliche Teamerinnen als Coaches in den Rap-Workshops und bieten kontinuierliche Mädchenangebote. Die Dominanz der männlichen Jugendlichen in den Rap-Workshops wurde auch durch die Organisation von Tanz-Workshops in den Jugendzentren begegnet. Hier waren mehrheitlich Mädchen engagiert.
Stärken sichtbar machen
Eine wesentliche Zielsetzung der Projektmaßnahmen ist die Erfahrung von Anerkennung und die Bereitstellung eines Rahmens für informelle Bildungsprozesse. Damit die
WorkshopteilnehmerInnen das Gelernte auch schwarz auf weiß bestätigt bekommen, wird an die beteiligten Jugendlichen der „Kompetenznachweis Kultur“ vergeben. Der „Kompetenznachweis Kultur“ ist ein bundesweit standardisiertes Zertifikat für Jugendliche, das deren Stärken sichtbar macht. Er beschreibt die individuellen Kompetenzen, die die Jugendlichen in den Workshops gelernt haben. Die Kulturpädagogin Lea Niggemann aus Marburg überreichte die Nachweise im Rahmen des Projektes zum ersten Mal im Saarland und betonte bei der Präsentation deren Bedeutung: „Kulturelle Bildungsarbeit fördert eine Vielzahl von Schlüsselkompetenzen: Kreativität, Teamgeist und Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Flexibilität, Organisationstalent und
Improvisationsfähigkeit – Kompetenzen, die in Alltag und Beruf sehr gefragt sind.“ Sie hob auch hervor, dass der Kompetenznachweis gerade bei Bewerbungen sehr von Vorteil sein kann: „Der Nachweis sticht bei den Bewerbungen hervor, da er die spezifischen Kompetenzen der Jugendlichen anschaulich macht. Das hilft Personalverantwortlichen entscheidend bei der Auswahl.“ So kann die Teilnahme an den Projektangeboten auch ganz konkret die Berufschancen verbessern.
Für die Projektevaluation ermöglichen die exemplarische Auswahl der TeilnehmerInnen und die intensive Selbstreflexion der Beteiligten im Rahmen des Verfahrens auch einen Einblick in die Erfolge der Projektarbeit. Das dialogische Verfahren nach den Kriterien des „Kompetenznachweis Kultur“ ist besonders dazu geeignet, die bei regelmäßiger Workshopteilnahme erlernten Selbstkompetenzen sowie Sozial- und Methodenkompetenzen zu beschreiben und nachzuweisen.
Bei der Evaluation der Maßnahmen zeigten sich auch die hohen Bildungspotentiale einer
aktivierenden Jugendkulturarbeit. In den Workshops ist Lernen als diskursiver und kreativer
Prozess angelegt, innerhalb dessen sich Jugendliche gegenseitig motivieren und bestärken. Das Prinzip der Freiwilligkeit stiftet dabei eine spezifische Motivationslage, die den Erwerb von Kompetenzen nachhaltig unterstützt, wobei den Projektmitarbeitern eine wichtige Vorbildfunktion zukommt: „…wenn so ein Rapper [der Referent] zu mir sagt, dass ich Talent habe und so ein Rapper mich unterstützt, dann stärkt das auch das eigene Selbstvertrauen und dann, ja dann hilft das einem einfach komplett weiter“ erklärt Yassin (15) im Interview.
Die Highlights des Projektes
Neben den regelmäßig stattfindenden Rap- und Tanzworkshops werden projektbegleitend auch immer wieder Einzelveranstaltungen organisiert. So wurden zu Projektbeginn der Berliner Rapper Shiranu und Klaus Farin, Autor und Leiter des Archiv der Jugendkulturen, unter dem Titel „Alles Aggro?“ ins Juz Saarlouis eingeladen und boten einen differenzierten Einblick in Geschichte und Ausprägungen des Phänomens HipHop.
Ein nächster Höhepunkt war die Austragung eines Rap-Contests unter dem Motto „Vielfalt
braucht deine Stimme“, der zusammen mit der Organisation „Partner für Europa“ organisiert wurde und seinen Showdown im Juz Saarlouis hatte. Ziel war es, die jungen Künstler zum Thema Europa und der anstehenden Europawahl 2009 auftreten zu lassen und sich mit den Themen Demokratie und Toleranz auseinander zu setzen. Insgesamt 20 Tracks wurden eingereicht.
Ein weiterer Projekterfolg konnte durch die Teilnahme bei der „Aktion 09“ der Bundeszentrale für politische Bildung verbucht werden, an der sich Migrantenjugendliche aus dem Umfeld des Projektes beteiligten. Unter Leitung der Projektteamerin Mona Seer besuchten die Jugendlichen zunächst Workshops der Bundeszentrale und produzierten dann einen Videofilm zum Thema Integration. Dabei wurden Straßeninterviews durchgeführt und in Spielszenen kommentiert. Eine Podiumsdiskussion im Vorfeld der Landtagswahl wurde ebenso von dem Team organisiert, um mit VertreterInnen der Politik für eine bessere Integration zu werben. Als großes Erfolgserlebnis wurde von den beteiligten Jugendlichen die Einladung zur Präsentation ihrer Arbeit in Berlin wahrgenommen. Der Film der Gruppe wurde im Bundestag vorgestellt und neben dem
Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung waren auch etliche Abgeordnete davon begeistert.
Auch eine weitere Aktion führte eine Gruppe von WorkshopteilnehmerInnen nach Berlin – aber auf eine ganz andere Bühne: Am Projekt „Media College“, ein von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) verwaltetes und von O2 gefördertes Projekt, beteiligten sich 25 Jugendliche aus den Jugendzentren Saarlouis und Lebach. Davon zwölf im Zusammenhang mit Rap und dem Drehen von Clips, acht mit Tanzen und fünf mit einem weiteren Beat-Produktionsangebot. Nach sechs Monaten fand Ende Januar eine Abschlussjam statt, auf der die TeilnehmerInnen ihre Ergebnisse präsentieren konnten. Als Höhepunkt wurden alle beteiligten Jugendlichen zur Abschlussveranstaltung nach Berlin eingeladen, wo sie zusammen mit Kool Savas auf einer Bühne performen konnten. Dieser Ausflug nach Berlin war für alle TeilnehmerInnen ein einmaliges Erlebnis, welches nochmals die Anerkennung ihrer Leistung zum Ausdruck brachte.
Hip-Hop international
Ein weiteres Projekthighlight stellte der deutsch-französische Hip Hop-Austausch mit der Stadt Nantes dar. Vom 14.-18. Oktober 2010 reisten neun junge Saarbrücker nach Nantes, um dort mit jungen Nantaisern der Partnerorganisation Kalakutta Musik zu machen. Bereits am ersten Abend bildete sich unter den TeilnehmerInnen eine Freestyle-Runde, die zum Ergebnis die Anerkennung des Flows und der Raps des je anderen zur Folge hatte; das Eis war zwischen den sich fremden Gruppen gebrochen. Mehrere Songs wurden in einem Tonstudio in Nantes produziert, aufgenommen und gemixt. Weiterhin gab es Konzertbesuche und einen Auftritt der Jugendlichen, welcher vom Nantaiser Publikum gefeiert wurde.
Vier Wochen später war culture-united Gastgeber der Nantaiser Gruppe. Neben gemeinsamer Musik wurden zwei Videoclips produziert und eine Jam im Jugendzentrum St.Arnual organisiert. Noch einmal konnten die TeilnehmerInnen des Austauschs im ausverkauften Konzertsaal des Juz ihre Raps zum Besten geben. Der Kontakt zur Association Kalkutta hat sich seitdem gefestigt und es gab auch zwei Features mit mehreren MCs, welche über das Internet ermöglicht wurden.
Um an den deutsch-französischen Austausch mit Nantes anzuknüpfen, konnten wir vom 8.-11. Juli 2011 an einem weiteren internationalen Austausch mit der Stadt Straßbourg teilnehmen. Daran beteiligten sich ebenfalls Gruppen aus Dresden, Marokko, Straßbourg und Nantes. Dieses mal beteiligten sich an dem Austausch neun TeilnehmerInnen aus dem Saarland, darunter ein Graffiti-Künstler und zwei Tänzerinnen. Auf dem Programm standen unter anderem zwei Konzerte im Banlieu Neuhof und auf einem Fest in Straßbourg. Als musikalisches Dokument des Austauschs konnte eine Kollaboration von 15 MCs aufgenommen werden, bei der sich 5 französische und neun deutsche RapperInnen beteiligten.
Interessant an den beiden Begegnungen in Nantes und Straßbourg war und ist, das sich trotz der Sprachbarrieren eine positive Anerkennung der beiden Gruppen ergab, die dem Medium Hip Hop zuzuschreiben ist.
Resumee
Sicherlich waren die Teilnahme bei internationalen Hip-Hop-Austauschprojekten oder die Auftritte vor großem Publikum in Berlin die Projekthighlights, die den beteiligten Jugendlichen Anerkennungserfahrungen ermöglichten, die ihnen außerhalb solcher Projektmaßnahmen selten geboten werden. Aber auch andere Projektangebote, wie die Produktion von Musikvideos in den Juzen und die regelmäßig organisierten Konzerte, Jams und Contests (insgesam 31! in den drei Projektjahren), bei denen viele der jungen KünstlerInnen erste Bühnenerfahrungen sammeln konnten, zeigen: HipHop ist interkulturell und aktiviert zum Mitmachen. Der bisherige Projektverlauf zeigt die außerordentlichen Potentiale, die die HipHop-Kultur als Kultur von Minderheiten für eine interkulturelle Öffnung selbstorganisierter Offener Jugendarbeit bereithält. Allein die Tatsache, dass
es in den drei Projektjahren gelungen ist, über 700 Workshopangebote in den beteiligten fünfzehn Jugendzentren durchzuführen und dabei viele Jugendliche über einen längerfristigen Zeitraum einzubinden, zeigt, wie erfolgversprechend der Projektansatz ist. Toleranz, gegenseitiger Respekt, Anerkennung für künstlerische Leistung, Verantwortung übernehmen für das gemeinsame Projekt – diese Werte der HipHop-Szene werden im Projektalltag besonders betont. Damit konnte schon in der ersten Projektphase ein wesentliches Projektziel erreicht werden: die Jugendzentren für Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft zu öffnen und auf ein tolerantes, respektvolles
Miteinander hinzuwirken – und nebenbei jede Menge junge Talente zu entdecken und zu fördern.
Die Doku
Hip-Hop ist grenzenlos. Das beweist ein Projekt, das der Jugendtreff Geislautern 2016 zusammen mit juz-united angestoßen hat. Drei Monate lang wurden Rap-Workshops mit jungen Geflüchteten durchgeführt und etliche Songs produziert. Ein Song wurde für einen Video-Clip ausgewählt – und der hat es in sich. Das Musikvideo von „MC Gandi“ wurde nämlich nicht nur in SB aufgenommen, sondern auch in Syrien! Ermöglicht hat das ein Freund eines Geflüchteten, der im Nordwesten Syriens die Tanzszenen mit seiner Kamera eingefangen hat. Eine deutsch-syrische Koproduktion ist so entstanden und damit ein starkes Zeichen internationaler Solidarität.